Die DFG Niedersachsen und die Bezirksgruppe Celle-Heideland blicken auf eine lange Geschichte zurück. Nachfolgend sollen einige besondere Veranstaltungen herausgehoben werden.
Konzert Tjango!
Donnerstag, 02. Mai 2024 / 19:30 Uhr
Ort: im FORUM der Musikschule der Hansestadt Lüneburg, St.-Ursula-Weg 7, 21335 Lüneburg
Die Finnen und Musik, das ist oftmals eine besondere Mischung. Die Musik von Tjango! wurde in Helsinki geboren, aber man könnte auch sagen, dass sie ebenso aus Paris und Buenos Aires stammt, wie aus Ostbottnien. Ihre Wurzeln liegen im argentinischen Tango und im Jazz Manouche, aber auch in den Ursprüngen der amerikanischen Musik und in der nordischen Folk-Tradition, aus der die Band ihren ursprünglichen, warmherzigen Ton bezieht.
Die finnische Jazz-World-Gruppe mit Antti Leinonen (Akkordeon), Tero Hyväluoma (Violine) Olli Rantala (Kontrabass) und Juha Savela (Gitarre) wird eine perfekte Melange aus finnischem Tango und Django Reinhardts Gypsy Jazz spielen. Auch mit Ausflügen ins Countrylager werden die Finnen uns musikalisch souverän durch den Abend führen.
Wir freuen uns besonders, das Konzert in Lüneburg durchführen zu können, besteht doch zwischen dem Landkreis Lüneburg und dem Ober-Savo-Wirtschaftsgebiet (Sonkajärvi / Iisalmi) eine langjährige Partnerschaft.
Veranstaltet wird das Konzert gemeinsam mit der Deutsch-Finnischen Gesellschaft Schleswig-Holstein e.V. die ebenfalls dieses Jahr ihr 50. Vereinsjubiläum feiert und dem Verein Internationale Partnerschaften im Landkreis Lüneburg e. V. mit freundlicher Unterstützung der Musikschule der Hansestadt Lüneburg.
Ausstellung Wasser verbindet!
Von der Quelle bis zur Mündung - Die kleine Geschichte über ein finnisch-deutsches Fotoprojekt.
Die ersten Wasser-Tropfen
Es ist schon eine Weile her, da bekam ich einen Anruf von Herrn Wilhelm Tietje von der Deutsch-Finnischen Gesellschaft. Er fragte mich, ob ich derjenige sei, der in der Volkshochschule Celle Fotokurse gibt und auch schon verschiedene Fotoprojekte durchgeführt hätte. Das konnte ich bejahen.
Lothar Mallon, ein engagierter Hobby-Fotograf und Bekannter von Herrn Tietje lebt mit seiner Familie in Tuusula, der Partner-Gemeinde des Landkreises Celle. Er hatte die Idee für folgende Anfrage: Könnte ich mir vorstellen, in Zusammenarbeit mit der sehr aktiven Amateur-Fotogruppe TUUSULAN VALOKUVAAJAT RY, ein gemeinsames Projekt bzw. eine Ausstellung zu gestalten? - Ja, das konnte ich mir vorstellen.
Ich habe mich sehr über diese Anfrage gefreut, denn eine Reise 1976 zum Inari-See, ganz oben im Norden von Finnland, war mir noch in lebhafter Erinnerung. Es dauerte aber noch eine Weile, bis es dann wirklich losging…
Im Frühjahr 2017 hatte die Celler Fotogruppe FOTO-PROJEKT-CELLE eine Ausstellung unter dem Titel „ACHTUNG NATUR!“ im Bomann-Museum vorgestellt und war nun auch bereit für eine neue Aufgabe.
Es fängt an zu fließen
Wie ein Foto im Entwicklerbad, braucht jede gute Idee eine gewisse Zeit bis sie sich ganz ausgebildet hat. Erkennbar, sichtbar und deutlich wurde in diesem Fall, dass es für eine gemeinsame Ausstellung auch ein gemeinsames Fotothema braucht. Nur welches?
Ende 2017 schickte mir Herr Mallon per E-Mail Weihnachtsgrüße mit einem angefügten schwarz-weiß Foto, das er von dem kleinen Fluss gemacht hat, der hinter seinem Haus fließt. Das war der Zündfunke bei mir für die Idee: Wasser verbindet!
Eine sehr ergiebige Motiv-Quelle
Für eine in Finnland und Deutschland gleichermaßen gute fotografische Herausforderung muss das Thema so interessant sein, dass alle Teilnehmer sich angesprochen fühlen und sich sofort an die Arbeit machen wollen. Der kleine Fluss auf dem Bild löste in mir eine Gedankenflut aus: Wenn man mit einem Boot auf ihm, bis zur Küste fahren könnte und dann über die See bis zur Weser, in die Aller, dann käme man hier in Celle an. Das ein Alu-Boot aus Kellokoski nun mitspielen durfte, war eine besonders schöne Zutat zu dem Kunstprojekt. Wasser verbindet!
Ein Lichtbad
Lichtwellen, Lichtdurchflutet, Lichtermeer – das sind Alltagsbegriffe, die eine Verbindung zwischen dem Element Wasser und dem einer Fotografie Licht herstellen. Eine Analogie, die der französische Physiker Augustin Jean Fresnel im Jahr 1822 mit der Aussage bekräftigte: „Das Licht ist nichts anderes als ein bestimmter Schwingungszustand einer universellen Flüssigkeit“
Ein steter Bilder-Zufluss
Die beiden Fotogruppen begannen zu arbeiten. Es wurden viele Fotos gemacht, betrachtet und beurteilt. 21 finnische und 10 deutsche Fotografinnen und Fotografen haben zu dem Projekt ihren Beitrag geleistet. In der gotischen Halle im Celler Schloss wurden vom 24. August bis zum 27. September 2020 75 Fotos präsentiert, 45 aus Finnland und 30 aus Deutschland. Ermöglicht wurde das Projekt, auch und besonders durch die Sponsoren, die sich an der Finanzierung dieses Projekts beteiligt haben (allen voran dir Lüneburger Landschaftsverband und die Deutsch-Finnische Gesellschaft) und den vielen Unterstützern, die tatkräftig mitgewirkt haben.
Ein beachtlicher Besucher-Strom
Fast 1500 (1455) Menschen haben sich die Bilder angeschaut. Zahlreiche (60) Einträge in das Gästebuch belegen, wie gut diese aufgenommen wurden:
„Ein sehr beeindruckendes Projekt mit tollen Ergebnissen. So kommen Menschen verschiedener Nationen zusammen.“
„Wasser verbindet Orte, Zukunft-Gegenwart-Vergangenheit eine beeindruckende Ausstellung. Tolle Fotos.“
„Selbst am Wasser lebend, halte ich die Ausstellung für außerordentlich. Fühle mich hier sehr zu Hause. Vielen Dank.“
„Die Ausstellung hat mich inspiriert! Finnland real ist wohl eine Reise wert.“
Das Wasser sucht sich seinen Weg
Die Ausstellung in Finnland wurde, anders als ursprünglich vorgesehen, erst nach der Celler Präsentation gezeigt. Dies war durch die Corona Pandemie notwendig geworden. Sie wurde in Tuusula in einem großen Seminarzentrum gezeigt. Sie hat auch dort viel Beachtung erreicht.
Die Mündung in eine Erkenntnis
Es gibt also reichlich Grund, sich dem Wasser fotografisch zu nähern, es einzubeziehen, mit ihm zu spielen, es genau zu betrachten, um vielleicht hinter das Geheimnis dieses unerschöpflichen Lebenselixiers zu kommen. Hoffentlich mit der zunehmenden und verantwortungsvollen bewussten Einsicht, dass es sich um das Element handelt, das ganz einfach unsere Lebensgrundlage bildet. Unsere meint: die aller Menschen, aller Pflanzen, aller Tiere und letztlich unserer Erde!
Text: Uwe Rautenberg, Winsen (Aller) 15. Mai.2022